Internationaler Kongress für Kinderphilosophie 2005
"Philosophische Grundlagen innovativen Lernens"
von 20. – 22. Oktober 2005, in Graz/Österreich
Anlässlich des 20. Geburtstags der Österreichischen Gesellschaft für Kinderphilosophie findet vom 20. bis 22. Oktober 2005 in Graz ein internationaler Kongress zum Thema „Philosophische Grundlagen innovativen Lernens“ - „Philosophical Foundations of Innovative Learning“ statt.
Im Laufe der vergangenen Jahre hat die Wissenschaft entscheidende Fortschritte auf dem Gebiet der Hirnforschung erzielt. Die Erforschung von kognitiven Phänomenen hat auch eine lange philosophische Tradition und ist ein höchst aktuelles Thema für die moderne Wissenschaft. Die hohe Komplexität stellen die beteiligten Wissenschaftsdisziplinen vor große Herausforderungen und sind nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und methodische Vielfalt lösbar. Eine intensive Zusammenarbeit zwischen Philosophie, Neurowissenschaften und Psychologie ist dringend erforderlich wenn es um Fragen nach dem Bewusstsein, der Willensfreiheit, personaler Entfaltung und des Menschenbildes der Gegenwart geht.
Unsere Aufgabe ist es deshalb, im Rahmen des Kongresses, neuere Forschungsergebnisse heranzuziehen bzw. explizit zu machen, um eine neurowissenschaftliche Grundlegung der Frage zu finden „Wie lernen wir?“
Das Hauptziel des Kongresses ist es, den Lernvorgang auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu verstehen, um Möglichkeiten einer Verbesserung der Lern- und der Lehrpraxis auszuloten. In der Vergangenheit glaubte man, dass das menschliche Gehirn schon bei der Geburt über alle Neuronen verfügt. Später gewann man die Einsicht, dass die Neuronenbildung im Alter von etwa drei Jahren abgeschlossen ist. Neuere Erkenntnisse haben ergeben, dass die Bildung synoptischer Verbindungen das ganze Leben hindurch erfolgt. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Kindes- und Jugendlichenalter zu.
Der Forschungsansatz der Kinderphilosophie ist an der Schnittstelle zwischen Philosophie, Neuropsychologie, Soziodynamik und Pädagogik positioniert. Die Kinderphilosophie erweitert den inhaltlichen und methodischen Zugang zur Erforschung einer integralen Persönlichkeitsentwicklung. Philosophieren als elementare Kulturtechnik bietet die Möglichkeit, kognitive, soziale, emotionale und kommunikative Grundfertigkeiten aufzubauen, um die Kreativität zu fördern.
Die Themen des Kongresses umfassen unter anderem: die Rolle des Philosophierens, des kritischen, vernetzten Denkens und die Relevanz für aktuelle -- insbesondere auch ethische -- Probleme unserer Zeit. Diese Probleme betreffen Fragen und Themen in den Bereiche.q
- Lernprozesse und Werterziehung
- Kann die Wissenschaft uns einen neuen Weg des Zusammenlebens zeigen? – Möglichkeiten und Grenzen
- Philosophie und Gehirnforschung: Neurophilosophie als neue Orientierung
- Kognition und Emotion: Bedeutung des Zusammenhangs für das Lernen
- Ontologien? Gängige Methoden der Wissensvermittlung
- Verbesserung der Lern- und Lehrpraxis
- Sinnvolle Gestaltung von E-learning Material
- Auswirkungen der Integration von Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) in einen studentischen/schulischen Direktunterricht
- Die kognitive, emotionale und therapeutische Bedeutung von Neurofeedback
- Wissensraumtheorie
- Philosophie der Musik
- Künstliche Intelligenz (KI) und Neurowissenschafte