Internationaler Kongress für Kinderphilosophie 2011
"Kindheit und Demokratie"
von 20. – 23. Oktober 2011 in Graz/Österreich
Ann Margaret Sharp und Matthew Lipman - In Memoriam
Wir leben in einem Zeitalter sich ständig beschleunigender Veränderung und einer unaufhaltsam fortschreitenden Globalisierung. Die Welt ist klein geworden und der interkulturelle Kontakt allgegenwärtig. Es besteht kein Zweifel darüber, dass sich die sogenannten modernen Gesellschaften in gewaltigen Umbrüchen befinden. Dies zeigt sich insbesondere auch aus sozialethischer Sicht. Das führt zu zahlreichen Fragen, wie jene nach den Möglichkeiten des Verstehens, Bewertens und Kritisierens der eigenen und anderen Kulturen, aber auch solche nach Lebensbedingungen, Verteilungsgerechtigkeit, politischer Sozialisation und der Geltung von Überzeugungen, Standards und Praktiken.
In welchem Stadium der Kindheit sollten ethische Systeme mit den demokratischen Prinzipien eingesetzt werden, um die autonome Entwicklung von Kindheit im Netzwerk unserer Wissensgesellschaft optimal zu fördern?
Die Kinderphilosophie hat in den letzten Jahrzehnten bedeutende Grundlagen geschaffen, um mit dem philosophisch-pädagogischen Prozess bereits in der frühen Kindheit zu beginnen. Dabei werden die ersten großen Schritte der Kinder zur eigenständigen Entwicklung der Persönlichkeit sowie zur Problemlösungsfähigkeit und Selbstkritik, zur Konfliktfähigkeit und Empathie, zur Entwicklung einer differenzierten Wahrnehmung unterstützt.
Der diesjährige Kongress konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte:
- Wann setzt man demokratische Prinzipien ein, um die autonome Entwicklung von Kindheit optimal zu fördern? Wie lernen Kinder und Jugendliche Demokratie zu leben?
- Welche Modelle können ausdifferenziert werden, um die Freiheitsgrade der Kindheit durch das Zusammenführen von ethischen Systemen mit demokratischen Grundkategorien zu entwickeln? Wie kommt es zur Förderung von Reflexionskompetenzen, zur Erhöhung des Rationalitätsverständnisses und zur Verbesserung von individuellen sowie kollektiven Freiheitsgraden in Verbindung mit Demokratie?
Dieser Kongress wird dazu beitragen zu Neupositionierungen vorzustoßen, sowie eine qualitative Verbesserung von Curricularmodellen zu entwickeln. Innovative philosophische Zugänge zu Kindheit werden mit einbezogen und untersucht. Namhafte internationale Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen und Bereichen geben einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum diesjährigen Thema. Ziel des Kongresses ist, durch Vorträge, spannende Grundsatzdebatten und Projektpräsentationen, die wissenschaftliche Diskussion und den persönlichen Austausch anzuregen.
Das Programm verspricht den circa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 18 Ländern, darunter 24 Referentinnen und Referenten, eine ereignisreiche Tagung.
Die Themen des Kongresses umfassen unter anderem folgende Bereiche:
- Demokratieverständnis
- Interkultureller Dialog
- Neue Medien – Neue Formen der Demokratie
- Globales Bewusstsein
- Community of Inquiry
- Philosophie der Menschenrechte
- Entwicklung demokratischen Lernens
- Demokratie als Lebensform